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                   1. Satteldruck kommt vom Sattelbaum 
                   
Der Sattelbaum ist die Stelle, wo das 
                  Gummi die Straße trifft, wenn ein Pferd verletzt wird. 
                  Das liegt daran, weil die zwei starren Bars, die auf jeder Seite 
                  der Wirbelsäule plaziert werden, voll für die Übertragung 
                  unseres Gewichts und der Erschütterung auf den Pferderücken 
                  verantwortlich sind. Die Bars der meisten Bäume liegen 
                  direkt auf, unter Verwendung von 5 cm dickem Filz. Stellen Sie 
                  sich eine 5 cm dicke Tafel aus Kiefernholz auf dem Rücken 
                  Ihres Pferdes vor. Sie werden schnell sehen, daß es fast 
                  unmöglich ist, genug Tiefe in der Mitte der Bars zu kriegen 
                  und einen flachen Verlauf an den Enden, um die Form des Pferderückens 
                  zu erreichen, außer, er ist extrem gerade. Und das nur, 
                  wenn es still steht! 
                   
Wenn die Bars auf dem Pferderücken 
                  eine Brücke bilden, wird die gewichtstragende Fläche 
                  auf einen kleinen Bereich an jedem Ende reduziert. Weil die 
                  gewichtsverteilende Fläche zu klein ist, schießen 
                  die Kilos pro Quadratzoll in die Höhe. Ständiger Druck 
                  bedeutet Durchblutungsstörungen und Blutergüsse, die 
                  zu schlechtem Benehmen und Wundsein führen. 
                   
                   
                  
                  
                  
                  
                  
                  
                  Eine Studie von 1930, die im Medizinischen 
                  Journal Australiens veröffentlicht wurde, beweist, daß 
                  die menschliche Haut und darunterliegende Schichten nicht mehr 
                  Druck als 1,25 bis 1,5 Pfund auf einen Quadratzoll (6,45 qcm 
                  verträgt, bevor sie geschädigt wird, abhängig 
                  vom Blutdruck des einzelnen. Obwohl ich nichts von ähnlichen 
                  Studien bei Pferden weiß, kann man doch einen fairen Vergleich 
                  ziehen. 
                   
Wir verwenden eine Formel, die in der 
                  Ausgebe des Equus Magazines vom September 1978 vorgestellt wurde, 
                  mit der Sie abschätzen können, wieviel Pfund per Quadratzoll 
                  Ihr Westernsättel auf Ihr Pferd überträgt. Die 
                  Kontaktfläche eines durchschnittlichen Westernsattels hat 
                  etwa 96 Quadratzoll (619,2 qcm ), wenn er rundum glatt aufliegt. 
                  Nun sagen wir mal, der Reiter wiegt 150 Pfund. Nehmen wir den 
                  Reitstil, der im Equus Artikel vorgestellt wurde, müssen 
                  wir das Gewicht des Reiters verdoppeln, um den Erschütterungsfaktor 
                  in Betracht zu ziehen, der am Ende der Abwärtsphase der 
                  vertikalen Bewegung beim Pferd erscheint. 
                   
                   
                  
                  
                  
                  
                  
                  
                  Das Reitergewicht erhöht sich auf 
                  300 Pfund am Ende der Abwärtsphase der Bewegung. Nun teilen 
                  Sie die 300 Pfund durch die zur Verfügung stehende gewichtstragende 
                  Fläche, 96 Quadratzoll. Das Ergebnis: 3,1 
                  Pfund per Quadratzoll, mehr als doppelt so viel wie das 1.5 
                  Pfund Limit. (150 x 2 =300; 300 : 96 = 3.1) 
                   
VergegenwärtigenSie sich, wie stark 
                  der Druck ist, wenn der Baum zu gerade ist und nur vorne und 
                  hinten an den Enden Kontakt hat. Die Auflagefläche verringert 
                  sich auf knapp 50 Quadratzoll, was den Druck pro Quadratzoll 
                  nahezu verfünffacht. Nun stellen Sie sich noch den Druck 
                  in dem Moment vor, wenn ein Kalb am Lasso hängt und der 
                  Reiter nach vorne absteigt. Es tut schon weh, nur daran zu denken. 
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                   Was passiert, wenn das Pferd aufgefordert 
                  wird, sich nach rechts oder links zu biegen? Wie viele von uns 
                  kennen Trainer, die ein Pferd mit der Nase an seinen Schweif 
                  binden und es so mit Sattel mehrere Stunden oder aber den ganzen 
                  Tag im Stall stehen lassen? Der Rücken des Pferdes muß 
                  einen Bogen formen. Es ist bekannt, daß die Wirbelsäule 
                  des Pferdes nur geringe Möglichkeiten hat, sich auf und 
                  ab oder nach seitwärts zu bewegen. Sie biegt sich gerade 
                  mal, wenn es natürlich wendet (Das geistige Bild eines 
                  Pferdes, das sich zum Kratzen eines Stichs ins Hinterteil beißt, 
                  erinnert uns daran, wie weit der Rucken sich biegen kann). Eine 
                  Seite seines Rückens wird buchstäblich kürzer 
                  als die andere. Die Muskeln an Widerrist und Schulter werden 
                  tatsächlich dicker und runden sich, wenn sie sich auf dieser 
                  Seite kontrahieren. Der starre Sattelbaum gräbt sich gnadenlos 
                  auf der Innenseite des Bogens in Schulter und Widerrist und 
                  es bewirkt, daß das Pferd lernt, daß es an der Schulter 
                  schmerzt, wenn es sich zu stark biegt. 
                   
                   
                  
                  
                  
                  
                  
                  
                  Wenn das Pferd in einem Bogen 
                  wendet, wird sein Rücken beim Wenden auf der Seite kürzer, 
                  in die es wendet, aber der Sattelbaum nicht. 
                   
Das bewirkt, daß Pferde die Biegung 
                  auf der einen oder anderen Seite ablehnen, besonders wenn der 
                  Reiter schwerer auf einer Seite ist. Es bewirkt auch, daß 
                  sie lernen, mit geradem Körper zu wenden, anstatt sich 
                  zu biegen. Dies verlängert die Trainingszeit und kann dazu 
                  führen, daß ein sonst angenehmes Pferd vor Frust 
                  und Schmerzen sauer wird, weil der Sattel es ihm zu schwer macht, 
                  das auszuführen, was es ohne Sattel von Natur aus kann. 
                   
Wenn der Baum tatsächlich zu gerade 
                  für den Pferderücken ist, kneift er im Widerristbereich. 
                  Wenn die Trapez- und Rhomboidmuskeln gedrückt werden, ist 
                  der natürliche Reflex des Pferdes, den Rücken zu senken 
                  und den Kopf zu heben. Nun hat der Baum noch weniger Kontakt 
                  als vorher, weil sich die Mitte von den Bars weggesenkt hat. 
                  Der Druck wird noch größer an den Enden der Bars. 
                   
                   
                  
                  
                  
                  
                  
                  
                  Selbst wenn der Baum paßt - wenn 
                  das Pferd steht - was passiert, wenn es einen Schritt macht ? 
                  Die meisten Pferde haben beim Satteln und Ausprobieren einen 
                  entspannten Rücken. Oft ist Ihr Kopf oben, wach, und dementsprechend 
                  der Rücken etwas tiefer Aber in dem Moment, wenn das Pferd 
                  weggeführt wird fällt sein Kopf nach unten und sein 
                  Rücken hebt sich um nahezu 6 cm. Dies ergibt eine völlig 
                  andere Form als die, die es beim Stillstehen hatte. 
                   
Ich habe eine Anzahl von Gipsabdrücken 
                  an Pferden von ihren Rücken gemacht. Das Schwierigste dabei 
                  ist, daß Pferd dazu zu bringen, völlig ruhig zu stehen. 
                  Wenn das Pferd so weit ist, daß es mit einem Hinterfuß 
                  relaxed, ist die ganze Gipsschicht verschoben, weil sich dadurch 
                  der Rücken so drastisch verändert. Wieviel mehr verändert 
                  es sich, wenn es in ein Flußbett schlittert oder ein Kalb 
                  abfängt oder einfach nur geritten wird ? 
                   
Die Frage ist nicht länger, 
                  paßt mein Sattel, sondern, arbeitet mein Sattel im Hinblick 
                  auf die ständigen Änderungen des Pferderückens? 
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