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                   4. Steigbügel 
                  können nicht frei schwingen. 
Viele Westernsättel erlauben aus 
                  zwei Gründen keine Bewegungsfreiheit des Beines. Einmal 
                  wegen der bereits erwähnten Wölbung der Gurtung unter 
                  dem Bein und weil das breite Leder über die Bars des Baumes 
                  verläuft. Nur die Breite der Steigbügelriemen allein 
                  verhindern ein freies Schwingen. 
                   
Freies Schwingen des Beines ist einmal 
                  nötig, um das Pferd hinter dem Gurt anzutreiben, um die 
                  Füße im Notfall nach vorne stemmen zu können 
                  und beim Reiten in sehr unebenem Gelände. Aber der Hauptgrund, 
                  warum die Leute die Beinfreiheit genießen, ist, weil sie 
                  sich dann gut fühlen, wenn sie die Beine bewegen können, 
                  es unterstützt die Blutzirkulation und vertreibt Müdigkeit. 
                  Der konventionelle Westernsättel macht es einem dabei sehr 
                  schwer. 
                   
5. Die Sitze sind zu breit. 
Die Sitze der produzierten Westernsättel, 
                  die im Zubehörgeschäft verkauft werden, sind abwechselnd 
                  zusammengesetzt aus einer filzartigen Schicht, die auf ein Stück 
                  Glatt- oder Wildleder genäht sind, und dann unter die Sitzpfanne 
                  geklebt werden. Bei vielen Fiberglasbäumen oder mit Fiberglas 
                  überzogenen Bäumen, gibt es außer dieser keine 
                  zusätzliche Polsterung. Ein geringer Konstruktionsaufwand 
                  wird betrieben, um den Sitz auf die Cheyenne roll und die Seatjockeys 
                  zu nähen, über die die Oberschenkel des Reiters gehen. 
                   
                   
                  
                  
                  
                  
                  
                  
                  Die Sitze dieser Sättel sind so flach 
                  wie möglich gebaut, um die Konstruktion so einfach wie 
                  möglich zu machen. Trotzdem wären viele Leute besser, 
                  mit einem sehr runden, engen Sitz mit einer tiefen Kuhle am 
                  Cantle, bedient. Der einzige Weg, diese kompliziertere Form zu 
                  bauen, ist, indem man mehrere Schichten Schaum und Leder mit 
                  der Hand schneidet und formt. Diese Sitze müssen dann gut 
                  passend mit Leder überzogen werden. Dies kann nicht mit 
                  einem flachen, trockenem Stück Leder gemacht werden wie 
                  bei den handelsüblichen Sätteln. Leder naß an 
                  so eine komplizierte Form anzupassen braucht viel Zeit und Kraft 
                  vom Handwerker, wenn er das Leder bearbeitet, während es 
                  in seine endgültige Form trocknet. Selbst in der Hand eines 
                  Experten, versucht Leder immer wieder seine ursprüngliche 
                  flache Form anzunehmen. Es muß ununterbrochen bearbeitet 
                  und unterschiedlich in Form gezogen werden, mit speziell schwergewichtigen 
                  Gurten, während es trocknet. Die Wahrheit ist, dass der 
                  maschinell hergestellte Sattel, den wir zuerst beschrieben, 
                  für viele Leute sehr unbequem ist und der Sitz ist oft 
                  der Grund, warum Englischreiter, die Westernreiten wollen, oft 
                  wieder aufgeben, bevor sie richtig angefangen haben. 
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                  Wie konnten Sättel 
                  entstehen, die eher schlechter für das Pferd waren als 
                  besser? 
                   
Weil wir aufhörten, Pferde 
                  nur für den Transport zu nutzen. Diese Tatsache ist jedesmal 
                  wieder bewiesen, wenn ein engstirniger Pferdemensch sich entschließt, 
                  einen Langstreckenritt zu Pferd über Land zu machen. Das 
                  Problem Nummer eins unter Pferden, die für Wanderritte 
                  benutzt werden, ist Satteldruck. 
                   
Diese Trecker bringen ihren alten Lieblingssattel, 
                  (oder noch schlimmer, einen neuen, ungerittenen Sattel) mit 
                  auf eine Tour, die sie und ihre Pferde wie nie zuvor auf die 
                  Probe stellen wird. Diese Sättel mögen zu Hause, unter 
                  weniger anstrengenden Bedingungen, keinen sichtbaren Schaden 
                  hervorrufen, aber nach einem 9 Stunden Tag, sechsmal die Woche, 
                  voila! Ihre Pferde fangen an miteinander zu kämpfen, verwickeln 
                  sich in ihre Stricke und werden sprichwörtlich gefährlich. 
                  Im Zusammenhang mit dem Gewichtsverlust entstehen Druckstellen 
                  von ihren Sättel und die unvermeidlichen Wunden. 
                   
Es gibt nicht genug Polsterung auf der 
                  Erde, um gegen die Auswirkungen von zu vielen Pfunden pro Quadratzoll 
                  lebenden Fleisches anzugehen. Während der Heilungsprozeß 
                  sofort einsetzt, wenn der Druck nachläßt, werden 
                  auf lange Sicht, offene Stellen auftauchen. 
                   
Ich glaube, daß einige populäre 
                  Sattelformen wie von Zauberkraft binnen eines Jahres verschwinden 
                  würden, wenn wir alle gezwungen wären, unsere Pferde 
                  als Transportmittel zu verwenden. Aber dies wird kaum passieren. 
                  Unterdessen werden schädliche Sattelformen - aus 
                  unserer eigenen Ignoranz heraus - beibehalten. 
                   
Unser Ego. 
                   
Die vielleicht beste Garantie dafür, 
                  daß unsere Sättel auch weiterhin unsere Pferde verletzen 
                  werden und die Formen nicht verbessert werden, ist unsere eigene 
                  unsichere Haltung. Weil wir uns oft weigern, die Wahrheit zu 
                  hören, können wir unsere Probleme nicht sehen. Nicht 
                  diagnostizierte Probleme existieren nicht für uns, aber 
                  sie existieren für unsere Pferde. Den Tierarzt zu bezahlen, 
                  dem Pferd Pause geben oder einen Non-Performer als einen Verlierer 
                  hinstellen, erscheint einfacher, als gegen die gesamte Sattelindustrie 
                  anzugehen. Aber es mit der Industrie aufzunehmen ist das, was 
                  getan werden muß, um dass zu ändern, was unsere Eltern 
                  und Großeltern im Sattlergewerbe geschehen ließen. 
Wir müssen das Problem verstehen, 
                  um Lösungen zu finden. |